Unterschiede im Sozialverhalten
Vieles von unserem sozialen Verhalten wird von unserem antrainierten "Autopiloten" automatisch geregelt. Auch hier gibt es einige interessante Unterschiede in der Programmierung des deutschen und französischen "Autopiloten" bzgl. des Sozialverhaltens. Das alles hat erhebliche Bedeutung in der Art und Weise, wie wir uns z.B. im Straßenverkehr verhalten, Konflikte angehen, mit anderen zusammenarbeiten, was wir von einer Führung erwarten und wie ganz generell daraus resultierend auch unsere politischen und sozialen Systeme in unseren Ländern funktionieren. Das Hochinteressante daran ist, dass das alles keine Effekte der Neuzeit sind, sondern sich schon vor Jahrhunderten entwickelt haben.
Wie kann sich das auf eine Zusammenarbeit auswirken?
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Wenn man die letzen Abschnitte gelesen hat, fallen dem einen oder anderen sicher auch einige persönliche Situationen ein, die bei Verhandlungen und Diskussionen Spannungen oder gar Unverständnis hervorgerufen haben.
Im nächsten Abschnitt wird der Begriff der "Partnerschaft" aus den beiden unterschiedlichen Verhaltensweisen heraus betrachtet.
Heuchler gegen Filou?
Es gibt im Französischen auch das Wort "partenariat", es wird damit aber etwas anderes verstanden als unser deutsches Wort "Partnerschaft". Während wir in Deutschland mit diesem Wort eine Interessensgemeinschaft mit gemeinsamen Zielen meinen, kann in Frankreich ohne weiteres damit gemeint sein: "Ich werde dir zu deinem eigenen Besten zeigen wo es lang geht". Wir Deutsche gewinnen dann oft den Eindruck, dass sich die Franzosen nicht festlegen wollen und einseitig Vorteile gewinnen wollen. Umgekehrt wirkt die deutsche Art und Weise auf ihn sehr heuchlerisch, weil er ganz selbstverständlich davon ausgeht, dass sein deutsches Gegenüber nur deshalb gemeindschaftliche Ziele anführt, um letzlich auch nur das Beste für sich herauszuholen.
Was heißt Partnerschaft in den unterschiedlichen Kulturen?
...à la deutsch | ...à la francaise |
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Interessensgemeinschaft | notwendiges Übel |
Grundeinstellung: Vorsicht, aber der Partner wird zuverlässig sein |
Grundeinstellung: Misstrauen, da der Partner erst seinen eingen Vorteil sucht. |
Anstreben eines Wir-Gefühls | Anstreben von "complicité" (Komplizenschaft) |
Karten auf den Tisch | taktische Manöver |
Ziel: gerechter Wertausgleich | Ziel: Oberhand bewahren |
Kompromiss = Vernunft | Kompromiss = Schwäche |