Hier jetzt eine kurze Zusammenfassung der Unterschiede und der letzten beiden Abschnitte.
- Jedes Lebewesen ist egoistisch. Sie unterscheiden sich nur in der Art und Weise, wie sie das tun.
- Der gemeinschaftliche Egoist lernt sein Handeln in Bezug zur Umwelt und seiner Gruppe/Mitmenschen zu setzen. Gesetze und Prozesse werden auf sehr sachlicher Ebene diskutiert un dann auch im Konsens getragen.
- Der individualistische Egoist lernt sein Handeln eher eigennützig zu gestalten und seinen Mitmenschen eher zu misstrauen. Gesetze und Prozesse werden meistens autoritär aufgedrückt, daher tendiert er dazu, diese möglichst zu umgehen.
- Die Schulsysteme sind völlig unterschiedlich: bei uns eine Kompetenzerzielung und Einfügung in die Gemeinschaft, dort Analysefähigkeit und Elitestreben. Die Deutschen lernen die Zukunft durch sorgfältige Planung zu meistern. Franzosen hingegen lernen, flexibel auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren.
- Gemeinschaftliche Egoisten gehen automatisch davon aus, dass Regeln eingehalten werden müssen und auch jeder eine Vorbildfunktion wahrzunehmen hat. Gesetzte und Regeln werden auch als gewisser Schutz angesehen und bieten Sicherheit.
- Individualistische Egoisten gehen eher davon aus, dass andere ebenfalls nur eigennützig denken und Reglen situationsbedingt nicht eingehalten werden, wenn ihnen dies Vorteile bringt. Reglen sind Einschränkungen oder eher grobe Anhaltspunkte. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
- Wir Deutsche pochen oft auf unser "gutes Recht", Franzosen kämpfen ihren "guten Krieg".
- Gerissenheit hat in individualistischen Systemen Sympathie und sogar einen gewissen Vertrauenswert (was allerdings auch in Bayern fast schon als Lob gilt ;-))
- Bei Verträgen und Abmachungen ist weniger der Inhalt (Deutschland) als der Geist (Frankreich) maßgeblich.