Liebgewonnene Vorurteile
Die Deutschen und die Franzosen haben aufgrund ihrer langen gemeinsamen Geschiche sehr viele Erfahrungen mit- und leider sehr oft auch gegeneinander gemacht. Das alles hat sich dann auch tief in unser kollektives Unterbewußtsein in Form von Vorurteilen eingebrannt. In diesem Kapitel kommen in lockerer Folge einige Artikel, die zeigen warum diese Wahrnehmungen z.T. auf uralten Vorurteilen basierend, immer noch latent vorhanden sind und viele davon einfach falsch sind.
Die Deutschen denken über die Franzosen...
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Der meiste Käse wird in Frankreich produziert
Falsch: In Deutschland wird bedeutend mehr Käse hergestellt, als in Frankreich und Italien! (Quelle: Direction générale des produits agricoles)
Die Franzosen streiken ständig oder machen Urlaub
Falsch: Die Franzosen arbeiteten 2009 1469 Stunden, die Deutschen dagegen nur 1309 Stunden. Die Deutschen konnten sich 2010 7,5 Wochen lang erholen, die Franzosen 7 Wochen lang (Quelle: Eurostat, OECD, Alternatives économiques).
Die Franzosen können keine Fremdsprachen
In Deutschland wie in Frankreich ist die von den Jugendlichen am häufigsten gesprochene Fremdsprache Englisch (Deutschland: 92 %, Frankreich: 95 %). In Deutschland steht Französisch an zweiter Stelle (33 %), auch wenn Englisch mit großem Abstand führt. Ein Drittel der deutschen Jugendlichen kann also ein wenig Französisch. In Frankreich ist dagegen Spanisch die zweithäufigste Fremdsprache: Mehr als jeder zweite französische Jugendliche spricht wenigstens ein bisschen Spanisch. Deutsch rangiert auf dem dritten Platz (35 %) (Quelle: Studie von tns-sofres).
Franzosen bezeichnen ihr Land immer als Grande Nation
Falsch: Das machen in erster Linie deutsche Journalisten. Franzosen selber wird man niemals davon reden hören. Der letzte Franzose, der das Wort von Frankreichs Größe gern benutzte, war Staatspräsident Charles de Gaulle.
Frankreich ist kein Land für Fast Food
Leider auch nicht mehr richtig. Mc Donald’s ist in keinem anderen europäischen Land so erfolgreich wie in Frankreich, und als Starbucks seine erste Filiale in Paris eröffnete, jubelten die Medien.
Franzosen lieben das Leben und sind immer entspannt
Ein jährlicher Konsum von 65 Millionen Schachteln Antidepressiva spricht hier ganz klar dagegen. Vor allem Frauen stehen stark unter Druck und sind die Hauptkonsumenten.